Herzkatheterlabor

Das Hufeland Klinikum verfügt seit Mai 2005 am Standort Bad Langensalza über einen Linksherzkathetermessplatz.

Dadurch wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass Personen, die einen Herzinfarkt erlitten haben, sofort und ortsnah eine kardiologische Invasivdiagnostik und -therapie erfahren. Gleichzeitig wurde das Spektrum der Diagnostik und Behandlung der Koronaren Herzerkrankung sowie von strukturellen Herzerkrankungen entscheidend und stetig erweitert.

Seit Januar 2008 wird ein 24-Stunden Herzkatheterbereitschaftsdienst an 365 Tagen im Jahr gewährleistet, sodass wir auch Infarktpatient:innen aus umliegenden Landkreisen versorgen können.

 

Leistungsspektrum

  • Links- und Rechtsherzkatheteruntersuchung
  • Darstellung von Venen und Arterien mittels Kontrastmittel 
  • Intrakoronare Bildgebung = Darstellung der Herzkranzgefäße von innen mittels intravaskulären Ultraschall (IVUS) oder Laserlicht = Optische Kohärenztomographie (OCT)
  • Bestimmung der fraktionierten Flussreserve mittels Druckdrahtmessung
  • Rotablation von verkalkten Engstellen der Herzkranzarterien: mit einem Bohrkopf werden Verkalkungen „weggefräst“ und die Stentimplantation vorbereitet
  • Ballonaufdehnung einer Engstelle der Herzkranzgefäße (PTCA = perkutane transluminale Koronarangioplastie)
  • Einsetzen von Drug-Eluting Stents (medikamentenbeschichtete Gefäßstützen) in die Herzkranzgefäße
  • Aufdehnung der Herzkranzgefäße mit medikamentenbeschichteten Ballonkathetern (DEB = Drug-Eluting Ballons)
  • Verschluss von Vorhofscheidewanddefekten (PFO = Persistierendes Foramen Ovale oder ASD = Atrioseptaldefekt)
  • Verschluss des linken Vorhofohres (Left Atrium Appendix = LAA) zur Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit Vorhofflimmern und Unverträglichkeit von Antikoagulatien (Medikamenten zur „Blutverdünnung“ wie Falithrom®, Marcumar® oder den modernen DOAK´s – Eliquis®, Lixiana®, Pradaxa®, Xarelto®)
  • renale Sympathikusdenervierung (= Behandlung des schwer einstellbaren Bluthochdrucks mittels Katheterablation der Nierenarterien) - Diese Behandlung haben wir bis zum Jahr 2013 durchgeführt. Aufgrund widersprüchlicher Studienergebnisse bieten wir die Behandlung derzeit nicht an. Wenn die Krankenkassen in der Zukunft die Behandlung auch außerhalb von Studien erstatten, werden wir die Therapie wieder durchführen.
  • Diagnostik erworbener und angeborener Herzfehler
  • Nutzung zur Implantation biventrikulärer Schrittmacher- und Defibrillator-Systeme

Wissenswertes

Hätten Sie das gewusst?

  • Das menschliche Herz pumpt ca. 7.500 Liter Blut am Tag. Dabei schlägt es rund 86.400 mal.
  • Das erste EKG wurde 1887 durch Augustus Desiré Waller an einem Menschen abgeleitet.
  • Im Jahre 1890 führte Scipione Riva-Rocci die Blutdruckmessung ein.
  • Die erste (Rechtsherz-)Katheteruntersuchung wurde durch Werner Otto Forßmann im Jahre 1929 durchgeführt.
  • Die erste Darstellung der Herzkranzarterien erfolgte im Jahre 1942 durch A. Castellanos.
  • 1967 war das Jahr, in dem Melvin P. Judkins die erste Herzkatheteruntersuchung über die Beinschlagarterie unternahm.
  • Christian Barnard führte 1967 die erste Herztransplantation am Menschen durch. Im selben Jahr führte Rene G. Favarolo die erste Bypass-Operation an einer Herzkranzarterie durch.
  • 1977 wurde die erste Ballondilatation (PTCA) durch Prof. Andreas Roland Grüntzig in Zürich durchgeführt.
  • 1986 wurde der erste Metallstent (Gefäßstütze) durch Jaques Puel und Ulrich Sigwart in eine Herzkranzarterie eines Menschen implantiert.

 

Dr. med. Olaf Zimpel

Leiter des Herzkatheterlabors

Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie

Loreen Hartung, Jennifer Kriese

Stefan Benkert

Oberarzt

Innere Medizin

Loreen Hartung, Jennifer Kriese